< Back to previous page

Publication

Historische Stereotype im Lehnwortschatz : eine interdisziplinäre Annäherung

Book Contribution - Chapter

In dem Beitrag wird die Frage gestellt, wie (historische) Stereotypisierung auf interdisziplinärer Grundlage mit diskursanalytischen Mitteln erfasst werden kann, und mittels einer Verbindung von Kontaktlinguistik und Erinnerungsforschung beantwortet. Unter Berücksichtigung unterschiedlicher sprach- und geschichtswissenschaftlicher Ansätze (Harnisch, Hahn, Orłowski, Rüsen) werden lexikalische Entlehnungen aus dem Deutschen (sog. historische Germanismen) in dessen europäischen Nachbarsprachen (hier: Polnisch und Englisch) als ein Typ immaterieller Erinnerungsorte bestimmt, die im Diskurs als narrative Abbreviaturen mit historisch stereotypisierender Aufladung fungieren. Anhand von Drang nach Osten sowie Anschluss, Blitzkrieg und Endlösung wird demonstriert, wie die betreffenden Verwendungsmuster mit diskursanalytischen Methoden erfasst werden können, wobei auch eine relative De-Mnemonisierung infolge von De-/Rekontextualisierung wie etwa am Beispiel von Blitzkrieg dokumentiert und theoretisch reflektiert wird. Überlegungen zu unterschiedlichen Konzeptualisierungen von Interdisziplinarität in der Stereotypenforschung runden den Beitrag ab.
Book: Auto- und Heterostereotypie in der politischen Kultur Europas im 19. Jahrhundert
Series: Linguistik in Empirie und Theorie: Sprache, Geschichte, Politik, Kommunikation
Number of pages: 1
Accessibility:Closed