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Linguistik der Erinnerung – transnational : das Beispiel lexikalischer Erinnerungsorte

Book Contribution - Chapter

Anhand historischer Germanismen in Nachbarsprachen des Deutschen (v.a. des Englischen, aber auch des Polnischen) versucht der Beitrag aus interdisziplinärer Sicht die Frage zu beantworten, wie sprachliche Ausdrücke als immaterielle Erinnerungsorte (P. Nora) konzeptualisiert werden können. Nach einer Übersicht über die relevante geschichts- und sprachwissenschaftliche Literatur wird zunächst vorgeschlagen, das Denotat lexikalischer Erinnerungsorte als narrative Abbreviatur (J. Rüsen), das Konnotat als historisches Stereotyp (H.H. Hahn, H. Orłowski) zu beschreiben. In einem zweiten Schritt wird die strenge Dichotomie von Denotat und Konnotat durch eine flexiblere framesemantische Konzeption ersetzt. So lässt sich linguistisch modellieren, wie Sprache als Erinnerungsstabilisator (J. Fried) die Ordnungen des sozialen Gedächtnisses (H. Feilke) herzustellen und weiterzutragen hilft, und zwar auch übereinzelsprachlich, insofern nämlich translingualer Wortschatz als Repertoire transnationaler Erinnerungsorte zur perpetuierenden Aktualisierung geteilter Erinnerung beiträgt.
Book: Konzepte der NATION im europäischen Kontext im 21. Jahrhundert : geschichts-, politik- und sprachwissenschaftliche Zugänge
Series: Linguistik in Empirie und Theorie/Empirical and Theoretical Linguistics
Pages: 137 - 158
ISBN:9783662663325
Publication year:2023
Accessibility:Open