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Nicht schön aber selten : Gedanken zur Koroplastik von Tell Tweini im frühen 1. Jahrtausends v. Chr.

Boekbijdrage - Hoofdstuk

Die fruchtbare syrische Küstenebene südlich der modernen Hafenstadt Latakia gehört zu den noch wenig archäologisch erforschten Gebieten des Alten Orients. Im Spannungsfeld zwischen Ost und West, dem nordmesopotamischen und levantinisch-maritimen Kulturraum mit seinem Zentrum um den spätbronzezeitlichen Stadtstaat Ugarit, kann dieser Region aufgrund seiner geopolitischen Lage eine herausragende Bedeutung zugesprochen werden. Die 1999 initiierten und bis zum Ausbrauch des syrischen Bürgerkrieges laufenden Ausgrabungen auf dem Tell Tweini erweiterten erheblich unsere Erkenntnisse zur kulturellen Entwicklung einer küstennahen Stadtanlage aus der Bronze- und Eisenzeit1. Im Gegensatz zu Ugarit ist eine Wiederbesiedlung der Siedlung von Tell Tweini nach der spätbronzezeitlichen Störung um 1190 v. Chr. feststellbar, die durch die Eisen-I-zeitlichen Schichten 6GH und EF sowie durch die Eisen-II-zeitlichen Schichten 6CD und 6AB dokumentiert ist. Die jüngste großräumige Siedlungsanlage der Schicht 5 wird der Eisen-Zeit III zugewiesen. Die Besiedlung endet gegen 500 v. Chr., das Stadtgebiet wurde dann verlassen. Die in einer Eisen-II-zeitlichen Schicht im Bereich eines Wohnhausquartieres aufgefundene Figurine von Tell Tweini repräsentiert eine regionale Variante der nordsyrischen Pfeilerfigurinen, wie sie zwischen Euphrat und der syrischen Küste belegt sind. Für den syrischen Pfeilerfigurentypus ungewöhnlich sind die leicht nach oben gestreckten Stummelarme, die wahrscheinlich ägäischen Vorbildern nachempfunden sind.
Boek: Travels through the Orient and the Mediterranean world : essays presented to Eric Gubel
Series: Orientalia Lovaniensia Analecta
Pagina's: 121 - 127
ISBN:9789042942738
Toegankelijkheid:Embargoed